Auf Grundlage der von den Jugendämtern initiierten Hilfeplanung verfügt die „Wohngruppe BALU“ über sechs intensivpädagogisch ausgerichtete Betreuungsplätze, die den Jungen im Alter von 6 – 13 Jahren (Aufnahmealter) mittel- bis langfristig einen Lebensraum bietet.
Das stationäre Angebot der KiBU GmbH ist sowohl auf eine regionale als auch überregionale Anfragestruktur ausgerichtet.
Aufgenommen werden Kinder,
- die aufgrund belastender Lebensumstände in ihrer Herkunftsfamilie sowie anderen
- (Regel-)Angeboten der stationären Unterbringung nicht adäquat betreut oder
- erreicht werden können
- die einen intensiven Förderbedarf aufweisen und mittel- bis langfristig versorgt und
- gefördert werden sollen
- die unterschiedliche Entwicklungsdefizite aufweisen
- denen die Möglichkeit der eigenen Ressourcenerkennung und -entwicklung bisher
- verwehrt ist
Voraussetzungen für eine Aufnahme in unsere Intensivwohngemeinschaft ist eine Bereitschaft für absehbare Zeit in unserer Einrichtung leben zu wollen und an den gemeinsamen festgelegten Zielen zu arbeiten sowie sich auf die damit verbundenen alltäglichen Anforderungen einzulassen. Dazu zählt unter anderem:
- der Besuch einer Bildungsmaßnahme, mindestens jedoch an einertagestrukturierenden Maßnahme
- bei Bedarf an psychiatrischen und therapeutischen Maßnahmen teilzunehmen
- die Einnahme der notwendigen Medikamente nicht zu verweigern
Konzeptionell bedingte Ausschlusskriterien
Eine Aufnahme in die „Wohngruppe BALU“ unterliegt keinen völlig starren Grenzen. Uns ist bewusst, dass unsere Zielgruppe häufig mit diversen Entwicklungseinschränkungen, Belastungen und herausfordernden Verhaltensmustern zu uns kommt. Durch die niedrige Belegungskapazität sind eine enge, ressourcenorientierte und bedarfsgerechte Betreuung sowie Erziehung gegeben. Hierbei spielt die Heterogenität der Gruppe eine maßgebende Rolle, die es auch zulässt, besonders förderbedürftigen Kindern einen neuen Lebensmittelpunkt zu bieten.
Wir betrachten jedes Kind vor dem Hintergrund seiner bisherigen Lebensgeschichte und entscheiden, ob eine Aufnahme in unserer Wohngruppe in Frage kommt. Eine Unterbringung kann nicht erfolgen, wenn eines der folgenden Kriterien zutrifft:
- Akute Selbst- oder Fremdgefährdung
- Diagnostizierte schwerwiegende geistige Behinderung
- Schwer- oder Mehrfachbehinderung
- Eine gemeinsame Unterbringung der Geschwisterkinder, wenn extreme körperliche/psychische Gewalt und/oder sexueller Missbrauch unter ihnen gegeben sind.
- Es werden keine Kinder mit dem Ziel des Clearings in der Wohngruppe untergebracht, um die Gruppenstruktur zu schützen
Aufnahmeverfahren
Einen besonderen Blick richten wir auf die Aufnahmesituation der Kinder in die Wohngruppe, da es für das Kind ein bedeutsames Lebensereignis darstellt, das intensiv und sorgfältig geplant und empathisch begleitet werden muss.
Nach dem Austausch zwischen den zuständigen Fachkräften und der Wohngruppe zur Lebenssituation sowie zu den Bedarfen des Kindes, soll ein Kennenlernen aller Beteiligten erfolgen. Den Wünschen des betreffenden Kindes wird hierbei Achtung geschenkt und der Ort sowie die Form des ersten Kennenlernens können dementsprechend gewählt werden. Im Vordergrund steht hierbei, dass das Kind sich sicher und wohl fühlt, wodurch ein möglicher Beginn der Hilfe positiv gestaltet wird. Neben einer detaillierten Bedarfsanalyse und Zielklärung im Rahmen der Hilfe sollen das Kind und seine Familie, sowie Vertrauenspersonen die Möglichkeit erhalten, die Wohngruppe und ihr Umfeld kennenzulernen.
Ein Einblick in den Alltag der Wohngruppe kann hierbei vereinbart werden, um erste Ängste des Kindes zu nehmen. Wir verstehen die Aufnahme als einen Prozess, an dem die Kinder und deren Familien beteiligt sowie deren Bedürfnisse und Vorstellungen maßgeblich berücksichtigt werden. Die in der Wohngruppe lebenden Kinder werden nach Möglichkeit in den Prozess der Aufnahme miteinbezogen. Zudem wird es einen Aufnahmebetreuer geben, der zu Beginn mit einer erhöhten Präsenz vor Ort sein wird und als erster Ansprechpartner und Vertrauensperson gilt. Er kann, muss aber nicht, der spätere Bezugsbetreuer sein.